Kurz-Tipps 2016 - Evangelische Medienzentrale

Evangelische Medienzentrale

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Herzlich Willkommen! Entdecken Sie, welche Angebote des Dekanates Beispiel zu Ihnen passen. Über das Kontaktformular sind wir offen für Ihre Anregungen.

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Evangelische Medienzentrale Frankfurt

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Kurz-Tipp

Foto: Katholisches Filmwerk

Pride

Spielfilm von Matthew Warchus
120 Minuten, Großbritannien 2014 - DVD1506

Achtziger Jahre in England: Margaret Thatcher regiert mit eiserner Hand, rund 3,1 Millionen Menschen sind ohne Arbeit. Um gegen Zechenschließungen und Privatisierung zu kämpfen, treten die Bergarbeiter eines walisischen Dorfs in den Streik. Unerwartete und zunächst ungewollte Unterstützung erhalten sie von einer kleinen schwul-lesbischen Aktivistengruppe aus London, die allen Widerständen zum Trotz, eifrig Spenden für die Kumpel sammelt. Als die bunte Truppe die Bergarbeiter besucht, prallen die verschiedenen Welten aufeinander. Beherrschen anfangs noch Vorurteile das Miteinander, merken alle nach einer Weile, dass sie mehr verbindet als trennt.
„Pride“ gelingt es, über Liebe, sexuelle Identität und Coming-Out unterhaltsam und bewegend zu erzählen. Der Film ist gleichzeitig ein Plädoyer für Toleranz, Solidarität und demokratisches Engagement. Dass er auf wahren Begebenheiten beruht, gibt dem Ganzen eine besondere Note und zeigt, dass sich der Einsatz für gesellschaftliche Veränderung lohnt. Eine Ermutigung, trotz Widerständen nicht aufzugeben.
(ig)

Geeignet für: Schule - Jugendarbeit - Erwachsenenarbeit - Filmreihe / Filmabend

 

 

Kurz-Tipp

Foto: Katholisches Filmwerk

Beige

Ein Dokumentarfilm von Sylvie Hohlbaum
15 Minuten, Deutschland 2012 - DVD1933

Trug früher die Oma nur „gedeckte“ Farben, scheint heutzutage der Eintritt ins Rentenalter mit der Farbe Beige verbunden. Ein Blick auf eine rüstige Seniorengruppe genügt - Beige soweit das Auge reicht. Von den Schuhen über die ärmellose Weste mit Taschen bis zum praktischen Hut. Ein buntes Halstuch wirkt dabei geradezu verwegen. Werden wir alle einmal „verbeigen“ fragt sich die Filmemacherin Sylvie Hohlbaum und versucht, das Phänomen zu ergründen. Was sie denn nur hätte, wundert sich ihr in Beige gekleideter Vater. Die jungen Menschen würden doch auch alle das Gleiche tragen: Bedruckte T-Shirts und Jeans. Das sei genauso uniform. Doch Sylvie Hohlbaum will es genau wissen. Kurzweilig und originell spürt sie der Frage nach, ab wann ein Mensch alt ist und welche Bilder in den Köpfen der Menschen über das Älterwerden existieren.
(ig)

Geeignet für: Erwachsenenarbeit - Seniorenarbeit - Jugendarbeit

 

 

Kurz-Tipp

Foto: Methode-Film - ©Filmakademie Baden-Württemberg / La FEMIS

Shopping

Kurzspielfilm von Vladilen Vierny
9 Minuten, Deutschland/Frankreich 2013 - OmU - DVD1944

Kurz vor Ladenschluss - Adam geht im Supermarkt einkaufen. Sorgsam addiert der Dreizehnjährige nach jedem Artikel die Summen, um zu schauen, ob sein Geld noch reicht. Doch die Haartönung für seine Mutter sprengt das Budget. Ein Anruf zu Hause klärt sein Problem allerdings nicht. Adam trifft eine Entscheidung: Er steckt die Packung unauffällig ein. Schon fast aus dem Laden, rutscht dem Jungen die Haartönung aus der Hose, direkt vor den Augen des Marktleiters und des Sicherheitsmannes. Jetzt gibt es Ärger. Nach kurzem Gespräch und einem sehr prüfenden Blick auf den sichtlich mit sich ringenden Adam, lässt der Securitymann den Jungen laufen. Vladilen Vierny erzählt seine Geschichte in atmosphärisch dichten Bildern. Der Film lebt vom ausdrucksstarken Spiel des Jungen, der es ohne viele Worte schafft, überzeugend seine inneren Kämpfe zu vermitteln. Ein kurzer Film, in dem Vieles über Vergebung und Barmherzigkeit steckt sowie die Frage, warum Menschen welche Entscheidungen treffen und wie sie die Konsequenzen tragen.
(ig)

Geeignet für: Schule - Jugendarbeit

 

 

Kurz-Tipp

Foto: Katholisches Filmwerk

Das Mädchen Hirut

Spielfilm von Zeresenay Berhane Mehari
99 Minuten, Äthiopien/USA 2014 - DVD1949

„Es gibt Gesetze bei uns und niemand steht über dem Gesetz“, sagt Meaza Ashenafi bestimmt, während sie eine ängstliche Mandantin zu beruhigen versucht. Zeitgleich wird drei Stunden von Addis Abeba entfernt auf dem Land die 14-jährige Hirut entführt und vergewaltigt, um sie nach der dort herrschenden Tradition anschließend zu heiraten. Hirut gelingt die Flucht, wobei sie ihren Peiniger tötet. Ihr droht nun die Todesstrafe. Meaza Ashenafi ist empört und wütend. Die couragierte Anwältin übernimmt den scheinbar aussichtslosen Fall. Es beginnt ein zermürbender Kampf gegen patriarchalische Denkmuster und Jahrhunderte alte Gebräuche. Doch Meaza Ashenafi setzt sich durch und gewinnt den wegweisenden Prozess - Hirut wird freigesprochen. Der 1996 tatsächlich stattgefundene Fall sorgte für viel Aufmerksamkeit und setzte in Äthiopien ein schrittweises Umdenken in Gang.
Mit mehreren Publikumspreisen ausgezeichnet, spielte das äthiopische Drama sich auf verschiedenen Festivals in die Herzen der Zuschauerinnen und Zuschauer. Ein engagierter Film mit einer Botschaft.
(ig)

Geeignet für: Erwachsenenarbeit - Jugendarbeit - Filmreihe / Filmabend

 

 

Kurz-Tipp

Foto: Frijus GmbH

Das Vorstellungsgespräch

Kurzspielfilm von Genevieve Clay-Smith
12 Minuten, Australien 2012 - DVD1119

Thomas wartet angespannt auf den Beginn seines Vorstellungsgespräches in einer renommierten Anwaltskanzlei. Als ein junger Mann mit Down Syndrom ihn zu sich ins Büro bittet, ist er zunächst irritiert. James Dexter lächelt fortwährend, eine Reihe bunter Plastikfiguren zieren den Besprechungstisch. Anstelle des üblichen Gesprächsbeginns, wird erst einmal mit einer Dose Cola und einer Flasche Wasser angestoßen. Dann geht es flugs weiter mit dem Interview. Plötzlich erscheint der Seniorchef der Kanzlei. Es stellt sich heraus, dass James sein Sohn ist, dessen eigentliche Aufgabe im Servieren von Getränken liegt. Doch James Dexters Art und Weise ein Vorstellungsgespräch zu führen überzeugt schließlich und wird zukunftsweisend. Amüsant erzählt, entwirft der Film eine Vision für ein Miteinander in gegenseitiger Anerkennung von Menschen mit und ohne Behinderung.
(ig)

Geeignet für: Schule - Jugendarbeit - Erwachsenenarbeit

 

 

Kurz-Tipp

Foto: Katholisches Filmwerk

Harald

Ein Animationsfilm von Moritz Schneider
7 Minuten, Deutschland 2013 - DVD1898

Harald ist groß. Harald ist stark. Harald räumt einen Preis nach dem anderen bei Wrestling-Wettkämpfen ab. Damit macht er seine Mutter sehr stolz. Gar kein Verständnis hat sie dagegen für die eigentliche Leidenschaft ihres Sohnes: Blumen züchten. Es kommt zum Streit. Haralds Mutter zieht alle Register und stellt ihrem Sohn ein Ultimatum: Entweder er kämpft weiter oder die Blumen müssen sterben. Doch Harald schenkt seiner Mutter kurzerhand eine fleischfressende Pflanze, die seine Mutter flugs verschlingt. Beim nächsten Kampf lässt sich der Wrestling-Star mit einem seligen Lächeln k.o. schlagen. In seinen Siegespokalen wachsen und gedeihen fortan eine Vielzahl von Blumen. Liebevoll gießt Harald auch weiterhin die fleischfressende Pflanze. „Harald“ ist ein Kurzfilm, der zunächst schlicht unterhält und überrascht. Auf den zweiten Blick bietet er durchaus Diskussionsansätze zu Themen wie Rollenverhalten, Mutter-Sohn-Beziehung oder auch Leben in einer Leistungsgesellschaft.
(ig)

Geeignet für: Schule - Jugendarbeit - Erwachsenenarbeit

 

 

Kurz-Tipp

Foto: Matthias-Film

Ketchup Kid

Ein Kurzfilm von Patrick Vollrath
20 Minuten, Österreich/Slowakei 2013 - DVD1881

Paul hat eine ausgeprägte Vorliebe für Ketchup. Eine völlig unverständliche Leidenschaft für seine Mitschüler, die sich darüber lustig machen. Mal wehrt Paul sich, mal versucht er, sich unsichtbar zu machen. Die Aufmerksamkeit der anderen ist allerdings auch schnell abgelenkt durch Aleksander, den die Mitschüler offenbar noch lieber drangsalieren. Als Paul eines Tages bemerkt, dass Aleksander besonders bedrängt wird, eilt er ihm zur Hilfe. Doch damit ist es um ihn geschehen. Das kann Aleksander wiederum nicht zulassen. Er zückt ein Messer. Während der Rangelei meint er fälschlicherweise, einen anderen Jungen schwer verletzt zu haben und rennt weg. Paul findet ihn schließlich an den Bahngleisen. Im letzten Moment kann er ihn zurück reißen, bevor auch der Zug zum Halten kommt. Als sich beide von dem Schreck erholt haben, stellen sie fest, dass sie nicht einmal wissen, wie der andere heißt. Die Vorstellungsrunde wird flugs nachgeholt und sie spazieren einträchtig zum Abendessen zu Aleksander. Regisseur Patrick Vollrath inszeniert die dramatische Zuspitzung eines Konfliktes in einer schlüssigen Handlungsfolge mit durchaus leisen Tönen und stellenweisem Witz. „Ketchup Kid“ ist ein Film über Individualisten, Mut und Freundschaft.
(ig)

Geeignet für: Schule - Kinder / Jugendarbeit

 

 

Kurz-Tipp

Foto: Katholisches Filmwerk

Kleine graue Wolke

Dokumentarfilm von Sabine Marina
85 Minuten, Deutschland 2014 – DVD1986

„An Deinem Himmel ist eine kleine graue Wolke aufgezogen“, sagt der Arzt, als er die Diagnose Multiple Sklerose stellt. Für Sabine Marina fühlt es sich eher wie ein großes, schwarzes Gewitter an, in dem sie droht unterzugehen. Was nun? Die junge Frau beschließt, einen Film über sich und ihre Krankheit zu drehen. Sie trifft andere Betroffene, sucht nach einem Lebens-Rezept. Dabei stößt sie auf reflektierte, geerdete Menschen. Offen werden Ängste und Schwierigkeiten thematisiert, aber keiner hat dabei das Lachen verlernt. Am Ende ist aus dem Unwetter tatsächlich für Sabine Marina eine kleine graue Wolke an ihrem ansonsten azurblauen Himmel geworden. Ein bewegender Film über eine starke Frau, die sich ihren Lebensmut nicht nehmen lässt.
(ig)

Geeignet für: Seniorenarbeit - Erwachsenenarbeit

 

 

Kurz-Tipp

Foto: EZEF

Conducta – Wir werden sein wie Che

Spielfilm von Ernesto Daranas
108 Minuten, Kuba 2014 – OmU - DVD1996

Schlagfertig, charmant und immer zu irgendeinem Unsinn aufgelegt, spielt Chala mit Enthusiasmus die Rolle des Klassenclowns. Seine Lehrerin Carmela ist ihm allerdings eine würdige Gegnerin, die den elfjährigen Tausendsassa zwar ins Herz geschlossen hat, sich aber kein X für ein U vormachen lässt. Auch nicht von der kubanischen Schulbehörde, die den Jungen in eine Erziehungsanstalt abschieben will. Der Spielfilm “Conducta – Wir werden sein wie Che“ erzählt eine warmherzige Geschichte von Mut, Freundschaft, Engagement und Widerstand, die gekonnt verschiedene Erzählstränge miteinander verwebt. En passant entwirft der Film gleichzeitig ein Panorama der kubanischen Gesellschaft und weist doch darüber hinaus: Kinder, die mit schwierigen Lebensumständen zurechtkommen müssen, gibt es überall auf der Welt. Zum Glück auch Menschen wie Carmela, die sich nicht einschüchtern lassen und für ihre Überzeugungen einstehen. Die Jury der Evangelischen Filmarbeit wählte „Conducta“ zum Film des Monats Januar 2016.
(ig)

Geeignet für: Kinder / Jugendarbeit - Schule - Filmreihe / Filmabend

 

 

Kurz-Tipp

Foto: Manfred Koch

4 am

Animationsfilm von Manfred Koch
4 Minuten, Deutschland/Frankreich 2015 – DVD1988

Glockengeläut, Gitarrenklänge, ein Gesicht. Erst undeutlich, dann stetig klarer erscheinen die Konturen. Ein namenloser Mensch. Es wird hell, man macht sich auf den Weg. Zunächst allein, bald jedoch verschmelzen die Individuen mit der Masse. Alle sind in Bewegung, viele tragen Koffer. Rhythmisch treibt die Musik die Menschen vorwärts, wohin auch immer sie unterwegs sind. Der experimentelle Animationsfilm gibt keine Antworten, sondern überlässt die Deutung den Zuschauerinnen und Zuschauern. Sind die Menschen auf der Flucht, dem Weg zur Arbeit, blickt zum Schluss gar eine Christusfigur in die Kamera? In der Assoziationsvielfalt liegt auch die Stärke des Kurzfilms, neben der ungewöhnlichen Gestaltung und der darauf abgestimmten akustischen Untermalung.
(ig)

Geeignet für: Erwachsenenarbeit

 

 

Kurz-Tipp

Foto: Raoul Peck / EZEF

Mord in Pacot

Spielfilm von Raoul Peck
130 Minuten, Frankreich/Haiti/Norwegen 2015 – OmU - DVD1997

Gerade hat der Hausbesitzer den großen Riss in der Wand zu gespachtelt, da erschüttert ein Nachbeben das Gebäude. Und wieder zieht sich ein Riss quer über die Wand. Haiti 2010: Es gilt von vorne anzufangen – im tatsächlichen wie übertragenem Sinn. In seinem Drama lenkt Raoul Peck den Blick auf die bessergestellte Mittelklasse, die das Erdbeben aus allen Sicherheiten katapultiert. Eine Woche umfasst die Zeitspanne der Handlung, sechs Personen tragen die Geschichte, die mit eindringlicher Distanziertheit erzählt wird. Der Film entwickelt sich zur Parabel „für eine Gesellschaft, die nach den Schrecken politischer Gewalt und einer verheerenden Naturkatastrophe vor der Entscheidung zwischen resignativer Ohnmacht und den Chancen für eine bessere Zukunft steht“, schreibt die Jury der Evangelischen Filmarbeit in ihrer Begründung zur Wahl zum Film des Monats 11/2016.
(ig)

Geeignet für: Erwachsenenarbeit - Filmreihe

 

 

Kurz-Tipp

Foto: Methode-Film

Foul - ein Roadmovie

Kurzspielfilm von Rune Denstad Langlo
6 Minuten, Norwegen 2014 - ohne Dialoge – DVD1994

Es ist kalt. Ein trübes Licht erhellt den Tag. Schnee soweit das Auge reicht. Und mitten drin ein kleines Mädchen, dick eingemummelt, mit einem rätselhaften roten Ball. Sie hat es nicht leicht: Den gesamten Tag über muss sie mit den unterschiedlichsten Schwierigkeiten und Hindernissen kämpfen. Ihre Mitschüler drangsalieren sie, der Bus kommt nicht, sie bricht ins Eis ein. Und dennoch, egal, ob sie hinfällt, gestoßen wird oder stolpert: das Mädchen steht jedes Mal wieder auf. Manchmal mühsam, manchmal trotzig, manchmal tapfer. Sie gibt nicht auf, unter keinen Umständen. Damit nötigt sie den Zuschauerinnen und Zuschauern Respekt und Bewunderung ab. Was macht dieses Mädchen so stark, was treibt sie an? Der Film gibt keine Antwort aber umso trefflicher lässt es sich darüber diskutieren und einen Blick auf die eigenen Kraftquellen werfen. Foul ist ein Film, der komplett ohne Worte und Musik auskommt aber dafür nachhaltig in Erinnerung bleibt.
(ig)

Geeignet für: Schule - Kinder / Jugendarbeit - Erwachsenenarbeit

 

 

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